Zeitschriften/Blogs:
- Männlichkeit und Feminismus: Blog für eine organisierte Männlichkeitskritik!
- Breit aufgestellte Leseliste mit zugänglicheren Texten und anderen Medien zu Männlichkeit und Profeminismus
- Outside the Box – Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik
- Archiv der interessantesten Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik der letzten 10 Jahre
- Machtfragen
- Gut sortierte Leseliste & Texte zu sexualisierter/sexueller Gewalt, Täterstrategien, Täterarbeit und Betroffenensupport
Eigene Zusammenstellungen:
Wichtige Autorinnen der feministischen Subjektkritik und des materialistischen Feminismus
Kleine Materialsammlung zu Männlichkeitskritik, Profeminismus etc.
Einzelne Beiträge:
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Zu Profeminismus:
- Männlichkeit und Pro:feminismus: Vom Ende einer Veranstaltung und zum Fehlen einer Praxis
- Reflexion des Scheiterns des Leipziger “Männercafés” mit (mittlerweile veralteten) Theorieteilen und einige Grundkritiken am heutigen Profeminismus
- Bilke Schnibbe: Kritische Man-Babies
- Gute Darstellung der Selbst-Infantilisierung von linken (kritischen) Männern gerade im Angesicht von (eigener) männlicher Gewalt
- Jeja Klein: Die Furcht linker Männer vor den Feministinnen
- An Pohl (siehe unten) geschulte Analyse der unterschwelligen Angst und des daraus entstehenden Hasses von Hetero-Männern, die sich für profeministisch halten, auf Frauen und Feministinnen
- Männlichkeit und Pro:feminismus: Vom Ende einer Veranstaltung und zum Fehlen einer Praxis
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Zu männlicher Gewalt:
- Rolf Pohl: Die männliche Subjektkonstitution: Sexualität, Gewalt und die Abwehr des Weiblichen – Vortrag
- Pohls “Feindbild Frau” ist eine der zentralen Theorien zu männlicher Gewalt. Hier in einem (stellenweise voraussetzungsvollen) Vortrag von ihm zusammengefasst
- Marco Roock: „Der Mann, der immer kann?“ Kritische Anmerkungen zum Begriff der sexualisierten Gewalt aus politisch-psychologischer Perspektive
- Stellenweise recht akademisch, aber gute Darstellung von Pohl und Kritik am verbreiteten Verständnis von sexualisierte Gewalt und der abstrakten Trennung von “Sex” und “Gewalt”
- Ashley Memo: Warum transformative Täterarbeit scheitert
- Vermittelt Grundverständnis von Täterstrategien und zeigt, wie Ansätze der “transformative-” und “restorative Justice” diesen meistens nicht nur nichts entgegenzusetzenn haben, sondern oft sogar die Logik der Selbstverrätselung und -Verharmlosung von Tätern rationalisieren
- Lundy Bancroft: Why does he do that? Inside the mind of angry and controlling men
- Zugänglich geschriebener Klassiker zum Thema eines langjährigen Täterarbeiters aus den USA. Theoretisch dünn, aber sehr erfahrungsgesättigt und mit einer stabilen Haltung. Grundaussage: Täterarbeit dient den (potentiell) Betroffenen, NICHT den Tätern. Täter müssen vor allem an ihren patriarchalen Werten/Ansprüchen arbeiten, nicht an emotionalen/persönlichen Defiziten – hier auch gut zusammengefasst von der Gruppe Feminist Soli Rostock
- Rolf Pohl: Die männliche Subjektkonstitution: Sexualität, Gewalt und die Abwehr des Weiblichen – Vortrag
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Grundlagen marxistisch/materialistisch/feministischer Theorie:
- Julian Heß: Anmerkungen zum Verhältnis von Kapital und Geschlecht (ab S.30)
- Zusammenfassender Rundumschlag zur Kritik des Geschlechtverhältnis im Anschluss an den subjektkritischen Marxismus. Recht akademisch und überambitioniert in den Fußnoten, aber bietet guten Überblick
- Karina Korecky: Unter Wiederholungszwang. Geschlechterverhältnis und bürgerliches Subjekt – Vortragmitschnitt
- Zentraler Vortrag. Korecky entwickelt das Geschlechterverhältnis als “gesellschaftliche Natur”, die sich auf jeder historischen Stufe immer wieder herstellet und beschworen wird. Geniale Entwicklung der Gleichursprünglichkeit von bürgerlicher Gleichheit und geschlechtlicher Ungleichheit
- Andrea Trumann: Das Bedürfnis nach Gleichheit – Eine Kritik der bürgerlichen Frauenbewegung
- Nicht unähnlich wie Korecky zeigt Trumann wie die bürgerliche Gleichheit und ihre Sphärentrennung in Öffentlich und Privat die Basis geschlechtlicher Herrschaft produziert. Die ‘Angleichung’ der Geschlechter in diesen Verhältnissen läuft deshalb vor allem auf die Doppelbelastung von Frauen hinaus
- Andrea Trumann: Das bürgerliche Subjekt und sein Anderes Zur Subjektivierung der Geschlechtscharaktere.
- Die oberflächliche Reduktion von Geschlecht auf “Eigenschaften” gefüllt mit feministischer Subjektkritik: Männlichkeit und der Hass auf Nicht- und Un-Männlichkeit entsteht an der Notwendigkeit sich zum Subjekt unter den Gesetzen von Staat und Kapital zu disziplinieren
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Karina Korecky: Ob Natur oder keine. Zu Judith Butler
- Rekonstruiert auf welche historische Situation und welchen Zustand der “gesellschaftlichen Natur” Butler (und m.E. der Queerfeminismus) überhaupt reagiert hat. Essentielle Kritik an Butler und der schlechten/reaktionären Kritik von anderen Materialist*innen am Queerfeminismus
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Sehr schöne Erinnerung an die orthodox-marxistischen Grundlagen des materialistischen Feminismus. Macht greifbar, was oft eher mythologisch gebrauchte Begriffe wie “Dialektik” & “Totalität” wirklich bedeuten
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- Christine Kirchoff: Zur Aktualität der Psychoanalyse
- Meta-Theoretische Überlegungen zum Verhältnis von materialistischer Gesellschaftskritik und Psychoanalyse. Wendet sich einerseits gegen schlechte Psychologisierung des Gesellschaftlichen und anderseits gegen jenen Marxismus, der Zweck und Grund nicht unterscheiden kann und deshalb den Nutzen für’s System schon immer für die ganze Systematik des Phänomens hält
- Julian Heß: Anmerkungen zum Verhältnis von Kapital und Geschlecht (ab S.30)
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Argumente gegen Transfeindlichkeit des Materialistischen- und Radikalfeminismus:
- Karina Korecky: Ob Natur oder keine (siehe oben) & Über Gebährfähigkeit (ab S.94)
- Entwickelt Koreckys “gesellschaftliche Natur”-Theorem weiter zum Begriff der “dritten Natur” und zeigt mit viel Klarsicht und materialreich die historische Entwicklung der angeblich ewig-gleichen weiblichen Natur in der Gebährfähgikeit
- Susanne Steinborn vs. Outside The Box Redaktion: Körper in Gesellschaft
- Lesenswerter Theoriestreit. Neben Korecky kann man vor allem bei Steinborn sehr gut (und mit vielen tollen Beispielen) nachvollziehen, warum grade die materialistische Rede von “erster Natur” die Vermittlung von Körper und Gesellschaft oft eher verschleiert als ergründet. Statt auf einer spekulativen Substanz von Materialität herumzureiten, konzentriert sich Steinborn auf materielle Notwendigkeiten und ihre Vermittlung über Arbeit und Beziehungen
- Koschka Linkerhand: Gegen das Beharren auf Binarität – Warum Materialismus nicht Transfeindlichkeit bedeutet
- Materialreiche Abgrenzung von vor allem (pseudo-)radikalfeministischen Argumentation, die sich materialistisch geben. Greift viele Probleme/Differenzen mit dem Queerfeminismus recht produktiv auf. Linkerhands ständiges Sprechen von “biologischen Frauen” irritiert dabei eher und ist mit der Argumentation ihres eigenen Textes eigentlich unvereinbar
- Andrea Dworkin Was A Trans Ally
- Der ehemalige Lebenspartner einer der bekanntesten Radikalfeministinnen gibt ihre Positionen zu Transgeschlechtlichkeit und Binarität wieder. Nach Dworkin ist Zweigeschlechtlichkeit im Patriarchat “Real”, aber nicht “Wahr”, was es ermöglicht solidarisch über die Differenzen und Gemeinsamkeit von cis- und trans Frauen zu sprechen, sowie die Realität der Binarität kritisch zu benennen ohne sie gleichzeitig als (naturalisierte) Basis der eigenen Kritik retten zu wollen
- Catharine MacKinnon: A Feminist Defense Of Transgender Equality Rights & Sex, Gender, Sexuality – An Interview
- Die wohl wichtigste und bekannteste noch lebende Radikalfeministin der zweiten Welle zur Sache. MacKinnon macht klar, dass Radikalfeminismus die sexuelle Unterwerfung von Frauen zentral setzt und sich dafür interessiert, wie Frauen als unterworfene Gruppe hergestellt und unterjocht werden. Dafür ist es weder wichtig den Job des Patriarchats mitzubetreiben und “Weiblichkeit als biologische Kategorie” zu erhalten, noch mit detektivischer Obsession zu hinterfragen, wie einzelne Frauen zu ihrem individuellen Frausein gekommen sind
- Karina Korecky: Ob Natur oder keine (siehe oben) & Über Gebährfähigkeit (ab S.94)